Rezensionen

Erfolgreicher, sehr gut besuchter Musikclub im Mai 2022:

Der Chemnitzer Komponist Thomas Stöß stellt eigene Werke vor.

Interpreten:
Ilka Stöß - Oboe Thomas Stöß - Klavier
Clara Stöß - Violoncello Jakob Stöß - Sopranblockflöte

 st mit familie

Foto: Andreas Winkler

Ein Bild vom Komponisten und seiner mit ihm gemeinsam musizierenden Familie
statt eines Kommentars 

 

2022 07 philharmonie dd

             Foto: privat (mit freundlicher Genehmigung der Dresdner Philharmonie)                                                                                                                       (sr)  

 

„DIE SCHÖPFUNG“ VON JOSEPH HAYDN MIT DER DRESDNER PHILHARMONIE UNTER MAREK JANOWSKI

Marek Janowski, einer der vielseitigsten Dirigenten, wählt stets sehr interessante Werke für eine Aufführung aus. Nach seiner sehr erfolgreichen Laufbahn als einer der besten Operndirigenten, konzentrierte er sich seit den späten 1990er Jahren ganz auf den Konzertbetrieb, wobei er die große deutsche Dirigententradition fortführt. Nachdem er 2001-2003 bereits Chefdirigent der Dresdner Philharmonie war, kehrte er mit der Konzertsaison 2019/2020 in dieser Position sowie als Künstlerischer Leiter zurück. So ganz kann er die Oper jedoch nicht lassen. Zu Beginn der neuen Konzertsaison (30.9.-15.10.2022) führt er mit „seinem Orchester“ Richard Wagners „Ring des Nibelungen“ konzertant auf.

Neben der großen Sinfonik gilt seine Liebe aber auch den großen Oratorien, wie der „Schöpfung“ von Joseph Haydn, die er als Abschluss-Konzert der Saison wählte. Schon „die Einleitung der ‚Schöpfung‘ ist eine Abenteurertat, mit der Haydn in der Musikgeschichte weit vorausgegriffen hat.“ schwärmt Janowski. Das Werk beeindruckt vor allem durch seine musikalische Sprache und zahlreiche überraschende Effekte, mit der der Komponist die Entstehung der Welt auf besondere Weise schildert.

Konzert Helmut Oehring –„ House Burning Down“

12. Juni 2022

 

In der Einladung stand „Porträtkonzert und Künstlergespräch“. Was sollte das sein? Im Konzertsaal der städtischen Musikschule Chemnitz traf sich eine Gruppe von unentwegten Musikenthusiasten, eingeladen vom Musikverein Chemnitz, um an diesem warmen Sonntag ein besonderes Konzert zu hören.

 

2022 ensemble01kunze

     Foto: Esther Winkler

 

Was dann begann, war überraschend und bewegend. Im total dunklen Saal, nur durch Punktleuchten auf den Künstler und die Musiker erhellt, begann die Musik. Modern an Eisler, Katzer und Schönberg geschult, vorgetragen von Andreas Winkler und seinem ensemble 01 sowie der jungen Sopranistin Katharina Kunze.

Dazwischen immer H. Oehring mit Berichten aus seinem Leben, und das war faszinierend. Ein Junge, geboren in eine taubstumme Familie. Vater, Mutter, Bruder, alle taubstumm, nur er hörte und konnte reden. Immer nur Stille. Viele Freunde der Eltern auch taubstumm. Natürlich beherrschte er die Gebärdensprache und mit 14 Jahren entdeckte er die Musik. Immer Stille - wie kann ich sie durchbrechen? Wie kann ich diesen Menschen erklären, was Musik bedeutet?

In einer Videoinstallation zeigte er, wie mit Gebärdensprache und Tanz ein taubstummes Orchester auftritt. Gesten, Blicke, Handbewegungen und Laute. Es war ein aufregender Einblick in eine Welt, die den meisten verschlossen ist. Helmut Oehring hat sie für mich geöffnet. Danke!

 

Dipl.-Kulturwissenschaftlerin Karin Friedemann