Selten gespielte Kammermusik von Viktor Ullmann und Petr Eben

Beide Komponisten sind Opfer des Naziregimes

 

In dem schon zur Tradition gewordenen Konzert wurde dieses Mal an zwei Komponisten, beide Opfer des Naziregimes, erinnert: Viktor Ullmann und Petr Eben. Ullmann komponierte 1944 im Ghetto Theresienstadt unter schwierigsten Bedingungen sein Melodram für Sprecher und Klavier zu Worten von Rainer Maria Rilke „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“. Ullmann starb im KZ Auschwitz-Birkenau. Sein Werk jedoch blieb durch glückliche Umstände erhalten. Eben dagegen überlebte das KZ Buchenwald und entwickelte sich zu einem der bedeutendsten tschechischen Komponisten. Frau Evelyn Kluge verlas die von Prof. Dr. Christoph Sramek verfasste  umfangreiche Einführung in das Werk Ullmanns, da der Autor krankheitsbedingt seinen Text nicht selbst vortragen konnte. Jeder Teilnehmer der mäßig besuchten Veranstaltung erhielt zudem ausführliches Material zu Werk, Komponisten und Künstlern.

Die Pianistin Gabriele Ratzmann meisterte den komplizierten und damit anspruchsvollen musikalischen Part des Dialogs mit dem Sprecher Marius Marx, der seinen Text gut verständlich vortrug.

 

gegen das vergessen akteure 1

 Foto: H.Gude

 

Die Sonatina semplice für Violine und Klavier von Petr Eben aus dem Jahr 1955 sorgte mit ihrer markanten und fröhlichen Melodik für einen versöhnlichen Abschluss des Konzertes.

Dabei harmonierten Frau Ulrike Wächtler an der Violine und Frau Ratzmann sehr gut. Den beiden Musikerinnen war die Spielfreude anzumerken.

Die Zuhörer bedankten sich mit viel Applaus.

hg