Festlich, feierlich, elegant

Ensemble Accorda hebt barocke Klangschätze

„Perfekt! Das war doch schön.“ meinte eine Besucherin am Ende des traditionellen Konzerts des Chemnitzer Musikvereins mit Alter Musik in der Stiftskirche Chemnitz-Ebersdorf am 25. August 2019. In diesem Jahr musizierte ein Instrumentalisten-Duo des Ensembles Accorda, das durch seine musikalische Entwicklung eng mit unserer Stadt verbunden ist und sich ein breites Repertoire vom Barock bis zur Gegenwart für historische Instrumente erarbeitet hat. Für das wunderbare Ambiente und die ausgezeichneten akustischen Bedingungen des sakralen Raums hatten sich die beiden jungen, bereits mehrfach preisgekrönten Akteure Werke von namhaften italienischen und deutschen Komponisten des 18. Jahrhunderts ausgesucht.

2019 08 duo accorda stiftskircheFoto: Musikverein

Charlotte Kohl (Barockvioline) und Richard Röbel (Cembalo) stellten zuerst ein fünfteiliges Werk von Giuseppe Valentini vor. Der italienische Komponist galt in seiner Zeit als einer der größten Violinvirtuosen Roms. Er ging hier von einem eingängigen Thema aus, das eine äußerst empfindsame Tongebung gerade bei virtuosen Passagen mit reichen Verzierungen voraussetzt und in einen heiteren, tänzerischen Kehraus mündet. Ähnlich festlich, feierlich und elegant erschien darüber hinaus eine Sonata des italienischen Geigenvirtuosen Francesco Maria Veracini. Er wirkte sogar unter Friedrich August von Sachsen zeitweise in Dresden und widmete dem Kurfürsten seine 12 Sonaten für Violine und Basso continuo. Gerade die wundervollen Kantilenen des kleinen Violinkonzerts luden zum inneren Mitsingen ein und konnten die zahlreich erschienenen Besucherinnen und Besucher in diese schöngeistige Atmosphäre der Vergangenheit entführen.

Wie schon Richard Röbel in seiner ansprechenden Moderation betonte, fordert eine Sonate von Johann Gottlieb Graun demgegenüber einen fast orchestralen Klangstil, der die äußerst engagierte Geigerin etwa mit rasch folgenden Doppelgriffen, bohrend hohen Tonrepetitionen, schnellen Lagenwechseln und reizvollen Arpeggien zu begeisternder, äußerst plastischer Gestaltung herausforderte. Richard Röbels enormes Können kam seinerseits vor allem in Johann Sebastian Bachs berühmtem Italienischen Konzert BWV 971 zum Ausdruck sowie in der ebenfalls von Bach für Cembalo solo umgeschriebenen Fassung von Antonio Vivaldis Concerto D-Dur RV 230. Außerdem empfahl sich der Cembalist sogar als Komponist, da er Georg Philipp Telemanns Konzert D-Dur TWV 53:D5 für Violine und Cembalo transkripierte und mit seiner künstlerischen Partnerin zu einem mit viel Applaus bedachten abschließenden Höhepunkt führte.

Christoph Sramek