Rezension Musiklehrerkonzert 2019

 

Musikpädagogen als großartige Virtuosen

im Konzert der Städtischen Musikschule Chemnitz am 30. Juni 2019

 

2019 lehrer musikschule

 Foto: Musikverein

 

Als Musiklehrerinnen und Musiklehrer in einem öffentlichen Konzert ihre eigene hohe Leistungsfähigkeit unter Beweis stellten, war das nicht nur für die anwesenden Schülerinnen und Schüler sowie deren Verwandte und Bekannte äußerst spannend und faszinierend, sondern generell für viele Musikliebhaber von Chemnitz und Umgebung. Wie bereits in den zurückliegenden Jahren hatte der Chemnitzer Musikverein e.V. in Kooperation mit der Städtischen Musikschule Chemnitz kurz vor der Sommerpause zu dieser als „Kaleidoskopkonzert“ bezeichneten Veranstaltung in den neuen Konzertsaal des Ausbildungszentrums eingeladen. Unter dem prosaisch zu verstehenden Titel „Sturm und Drang in Europa“ erklangen Werke von insgesamt neun Komponisten aus vier Jahrhunderten in Besetzungen von fünf Gitarren über mehrere Duos bis zu zwei beachtlich schönen Solostücken für Klavier des jungen Chemnitzers Jonas Otte. Er erhielt bis 2018 hier Musikunterricht und studiert jetzt an der Hochschule für Künste in Bremen.

Dass sich die angekündigte europäische Dimension nicht nur auf die Kompositionen bezog, betonte der brillant agierende Moderator Wolf-Eike Bartels: Er stellte neben den Werken auch die insgesamt 17 beteiligten Interpreten nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Finnland, Japan, Österreich, Tschechien, Turkmenistan, Weißrussland und der Ukraine vor. Welch großartiges künstlerisches Niveau dieses in hohem Maße international zusammengesetzte Interpreten-Team erlebbar werden ließ, verdeutlichte sich beispielsweise beim mit Schwierigkeiten gespickten Finalsatz von Ludwig van Beethovens Sonate A-Dur für Klavier und Violoncello op. 69 sowie in den Drei Romanzen op. 22 für Violine und Klavier von Clara Schumann. Dadurch wurde an deren 200. Geburtstag erinnert.

Als attraktiv-heitere Schlusspunkte erklangen zwei Kompositionen mit drei Pianistinnen auf nur einem Instrument, sodass der stets von spürbarer Begeisterung und Hochachtung getragene Beifall auch hier zum Ausdruck kam und schon neugierig machte auf das folgende Konzert im nächsten Jahr.

Christoph Sramek