04. 02. 2019, 19:00 Uhr, Veranstaltungssaal im TIetz 

Ehrt eure deutschen Meister      

 ausgegrabene Opern des 19. Jahrhunderts

 Ref.: Dr. Ingolf Huhn

Geschäftsführender  Intendant des Eduard-von-Winterstein-Theaters Annaberg

 Goldgräberstimmung verbinden Opernfreunde aus dem nahen Erzgebirge sowie weit darüber hinaus mit dem Intendanten des Eduard-von-Winterstein-Theaters Annaberg-Buchholz, Dr. Ingolf Huhn. Seit rund drei Jahrzehnten sucht der ehemalige Meisterschüler der berühmten Regisseurin Ruth Berghaus nach Schätzen der Opernliteratur vornehmlich des 19. Jahrhunderts. Diese Ausgrabungen wurden einst begeistert aufgenommen, waren aber dann bis in die Gegenwart unverdient vergessen. Im Vordergrund seiner Wiederentdeckungen stehen Werke von Albert Lortzing wie „Der Weihnachtsabend“, „Hans Sachs“ oder auch „Andreas Hofer“. Außerdem brachte Huhn zumeist in eigener Regie an verschiedenen deutschen Spielstätten Parallelen zu Musiktheaterwerken Richard Wagners wie „Die Nibelungen“ von Heinrich Dorn und „Tanhäuser“ von Carl Amand Mangold sowie sprichwörtlich bekannte Titel wie Karl Goldmarks „Götz von Berlichingen“ und Conradin Kreutzers „Nachtlager in Granada“ auf die Bühne. Zu diesem untrüglichen Erfolgsrezept gehören darüber hinaus regional wichtige Bezugspunkte wie „Der Obersteiger“ von Carl Zeller sowie „Der Löwe von Venedig“ von Peter Gast, dem einzigen namhaften Annaberger Opernkomponisten.

Als erfahrener und auch wirkmächtiger Theatermann weiß Ingolf Huhn, dass ein solches Konzept natürlich nicht aufgeht, ohne hervorragende, höchst motivierte Interpreten, ein einfühlsames Regieteam, einen insgesamt ausgewogenen Spielplan sowie ein lustvoll-wissbegieriges Opernpublikum. Davon schwärmt er oft im persönlichen Gespräch, auch wenn er credohaft-allgemein betont: „Das Opernrepertoire des 19. Jahrhunderts war unendlich viel reicher, als wir es heute noch wahrnehmen – vor allem auch deshalb, weil das Theater in einem viel höheren Maße Teil des Alltagslebens war und dort Wirkungen zeitigen konnte, auf die wir heute blind verzichten. Wenn wir schauen, welche Potenzen Opern haben, die einmal in aller Munde waren und heute auf der Bühne nicht mehr vorkommen, so tun wir das als Dienst an der Gattung.“                                                                                        (CS)

 

Chemnitzer Musikverein e.V., Musikclub des Chemnitzer Musikvereins
Veranstaltungssaal im Tietz, Moritzstraße 20, 09111 Chemnitz.
Der Eintritt ist frei.