06.03.2017 19.00 Uhr, Veranstaltungssaal im Tietz

Luigi Cherubini bewundert und geschätzt von Haydn, Beethoven über Wagner bis Brahms.

 Ein Meilenstein der Opern- und Musikgeschichte: Blicke in das Opernwerk,

vorgestellt von Prof. Dr. Helen Geyer, Hochschule für Musik Weimar

           

Cherubini – eine unbekannte Größe?

Luigi Cherubini zählt zu den bedeutendsten Komponistenpersönlichkeiten des ausgehenden 18. und des 19. Jahrhunderts. Er wurde 1760 in Florenz geboren, lebte und wirkte aber seit 1786 in Paris, wo er vor 165 Jahren starb. .Er gewann entscheidenden Einfluss auf seine Zeitgenossen, seine Schüler und Kollegen − etwa Boieldieu, Auber, Halévy, Berlioz – und strahlte mit seinem künstlerischen Schaffen auf die Komponistengenerationen von Beethoven bis Brahms aus. Seine Kompositionstechnik, seine dramatische Gestaltung, die spezifische Kontrapunktik und die originelle Instrumentationskunst waren wegweisend für das 19. Jahrhundert. Wie kaum ein anderer Komponist überspannt sein Schaffen die gängigen Epochenkategorien vom ausgehenden Barock über die Klassik bis zur Romantik.

Doch worin bestand die Vielfalt und Qualität seiner Werke? Gerade die Oper Médée wird relativ bekannt sein, weniger „Der Wasserträger“ (Les deux journées), geschweige denn die anderen 15 Opern. Abgesehen von den Requiem-Kompositionen ist Cherubinis Kirchenmusik heute kaum zu hören. − So eröffnet der Vortrag einen Zugang zu jenem großartigen Meister, der mit Dante und Michelangelo verglichen wurde und als damaliger „Löwe“ der Szene in Paris galt.

Frau Prof. Dr. Helen Geyer hat innerhalb ihrer vielfältigen Tätigkeit als Musikwissenschaftlerin auch zu diesem aus Italien stammenden Künstler einen besonderen Bezug als ehemalige Stipendiatin des Deutschen Studienzentrums Venedig, wo sie von 2009 bis 2013 als Vorsitzende des akademischen Beirates wirkte und seit 2013 als Vizepräsidentin Verantwortung trägt. 2015 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Schon im vergangenen Jahr erfreute sie die Besucherinnen und Besucher des Musikclubs mit einem Vortrag über das musikalische Leben in Venedig.

Chemnitzer Musikverein e.V., Musikclub
Montag, 6. März 2017, 19.00 Uhr, Veranstaltungssaal im Tietz, Moritzstraße 20,

09111 Chemnitz. Der Eintritt ist frei. Gäste werden um einen Unkostenbeitrag gebeten.