Konzertmeisterin Heidrun Sandmann stellt Solo-Piccoloflötistin Sarah Pascher

 sowie den Solo-Flötisten Tomasz Sierant im TIETZ vor.

Schon als sich Mitglieder des Chemnitzer Musikvereins im November vor einer der Endproben zu Leoš Janáčeks Oper „Das schlaue Füchslein“ sowie kurz darauf zur traditionellen Adventsfeier trafen, war die Freude groß: Endlich die Fortsetzung unserer Veranstaltungsreihe „Philharmoniker-Porträt mit Musik und Gespräch“! Nach corona-bedingter Unterbrechung konnte Konzertmeisterin Heidrun Sandmann die stets reizvollen Begegnungen mit Mitgliedern der Robert-Schumann-Philharmonie am 2. Dezember im Veranstaltungssaal des TIETZ fortsetzen.

Noch während die ersten Interessenten den Raum betraten, deutete sich ein überraschendes Ereignis an: Die beiden auch in der „Freien Presse“ angekündigten Mitwirkenden –  Sarah Pascher sowie Tomasz Sierant – hatten noch ihren Cello spielenden Orchesterkollegen Jakub Tylman mitgebracht, um von Anfang an eine wunderbare Atmosphäre zu schaffen. Bereits beim kurzen Anspiel vor Beginn war die enorme Gestaltungskraft zu spüren, die zur Eröffnung mit dem ersten Satz aus Joseph Haydns „Londoner Trio“ zum fantastischen Erlebnis wurde.

 

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Foto: Gude

Frau Sandmann hatte die beiden Vertreter aus der Gruppe der Holzbläser offenbar gerade deshalb eingeladen, weil die beiden jungen Leute erst relativ kurz dem Orchester angehören und sich deshalb gerade den Konzertbesuchern hier ein Kontakt auf Tuchfühlung bot, mit Einblicken in Besonderheiten des Starts innerhalb des großen, höchst leistungsfähigen Ensembles. Von Herrn Sierant war zu erfahren, dass er zwar eine anspruchsvolle Ausbildung sowohl in seiner polnischen Heimat, als auch im Ausland erfahren hatte, sich aber in Chemnitz mit enormem Fleiß etwa die Werke Richard Wagners sowie das tiefere Eindringen in die deutsche Sprache erarbeiten musste. Für Frau Pascher als Österreicherin hingegen bestand eine enorme Herausforderung in der Vorbereitung ihres ersten Solokonzerts, während sich die Aufregung weitgehend löste, als sie dann das tragende Miteinander mit dem Orchester erfahren durfte.

Zur Abwechslung erklang zwischendurch der langsame Satz sowie am Ende der rasche folgende Satz des Haydn-Trios, begleitet von begeistertem Applaus und sogar Zurufen. Das herrliche Musizieren bezeugte einmal mehr das dafür notwendige enorme Feingefühl für das jeweilige, ganz spezielle Instrument sowie die hohe Empfindsamkeit für das Agieren untereinander. Gerade im von Frau Sandmann befeuerten Gespräch konnten solche wichtigen Feinheiten einmal auch verbal zu Ohren kommen, einschließlich der notwendigen Frage der Erholung. Und dabei ergab sich, dass die beiden fast noch Neuen in Chemnitz gerade die Naturschönheiten in der Stadt selbst und ihrer Umgebung außerordentlich schätzen.

Die einzige Einschränkung insgesamt bestand darin, dass (der im Internet umfangreich vertretene) Herr Tylman bewusst schon aus Zeitgründen nur am Rande zu Worte kommen konnte. Aber vielleicht ist das sogar im nächsten Philharmoniker-Porträt möglich?

(CS)