Mit Zuversicht in die Zukunft

Ein bewegendes Feuerwerk an aufschlussreichen Informationen über Herausforderungen in Zeiten der Corona-Pandemie bot Dr. Christoph Dittrich, der Generalintendant der Städtischen Theater Chemnitz, innerhalb eines endlich wieder möglichen Musikclubs des Chemnitz Musikvereins am 5. Oktober 2020 im Veranstaltungssaal des Tietz.

Der Einladung gefolgt waren zu seinem ursprünglich geplanten Vortrag über „Das bürgerliche Konzert – Geschichte einer Veranstaltungsform“ hauptsächlich Vereinsmitglieder, die seit April auf alle zum Jahresanfang vom CMV angekündigten Veranstaltungen verzichten mussten und nun die relativ wenigen bereitgestellten Plätze spürbar gern einnahmen.

Dr. Dittrich war es ein Anliegen, zunächst über die Situation zu sprechen, die nach den Pandemie-Einschränkungen für Oper, Theater und Konzerte entstanden ist.

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Foto: Powilleit

Er verglich die jetzige Lage mit der Hochwasserkatastrophe von 2002, die er damals als Intendant der Elbland Philharmonie Sachsen gemeinsam mit seinem Team bewältigen musste. Einerseits hob er die vergleichbar hohe Solidarität gerade des Besucherkreises hervor, andererseits aber gestand er, dass vor allem die Unbestimmtheit der Entwicklung gegenwärtig eine besondere Herausforderung bedeutet. Trotz der Schwierigkeiten, die etwa mit der Internationalität seiner Ensembles, mit dem notwendigen Planungsvorlauf für Besetzung und Bühnenbilder sowie mit der hoffentlich bald vorübergehenden Unmöglichkeit von großen Opernaufführungen – wie der bis zur Generalprobe gelangten „Carmen“ – verbunden sind, schaute er optimistisch nach vorn: auf relativ klein besetzte Bühnenwerke wie das Musical „Cabaret“ sowie die Opern „Rigoletto“ und „Die Entführung aus dem Serail“, auf mögliche Gala-Veranstaltungen und bereits langfristig vorzubereitende, äußerst anspruchsvolle Aufführungen wie des großartigen Musiktheaterwerks „Der Schuhu und die fliegende Prinzessin“ des Dresdener Gegenwartskomponisten Udo Zimmermann.

Anschließend ließ er mit seinem Vortrag über die Herausbildung des bürgerlichen Konzerts erkennen, warum er schon heute einen wichtigen Schwerpunkt auf die Erhaltung der großen Anrechtskonzerte legt und alles unternimmt, um diesen Schatz auch künftig an jüngere Hörer-Generationen weiterzugeben. – Für all diese spannenden, zuversichtlichen Ausführungen dankte ihm das fachkundige Publikum mit viel Applaus.

cs